Vierter Einsatz, Oktober 2018
Gleich nach der Ankunft am Nachmittag ging es mit den ersten drei Patienten dieses Herbsteinsatzes los. Insgesamt haben wir an vier weiteren Vormittagen 17 Erstanpassungen, 17 Kontrollen bei „Altpatienten“ und vier Hörtests durchgeführt. Es ist erfreulich zu sehen, dass die abgegebenen Hörsysteme genutzt werden und der Gewinn im Alltag vorallem bei den jüngeren Patienten in der Schule und im Beruf sehr groß ist. Als Dankeschön gab es von einigen Patienten dieses mal saisonbedingt hauptsächlich Granatäpfel und Mandarinen, aber auch ein ganzes Schaf, welches dann direkt in der Küche des Internats verarbeitet wurde.
Der Bedarf an Hörsystemen ist ungebrochen groß, auf der Warteliste für den nächsten Einsatz stehen schon wieder sieben Schwerhörige.
Auch diesmal haben uns einige Firmen unkompliziert geholfen, alles Material wie Ohrpassstücke (Labor Scheinhard und Labor Müssle), Batterien (AudioService) und Trockenmaterial (Earpro) zu bekommen.
Dieses Mal konnten wir auch mit einer HNO-Ärztin sprechen, die uns einiges über das Gesundheitswesen, vorallem in Bezug auf die Ohren, erzählt hat. Sie war sehr überrascht über unsere Arbeit und wird uns Patienten empfehlen, welche sich keine Hörsysteme leisten können, aber diese benötigen. Außerdem dürfen wir ihr Patienten mit Mittelohrproblematiken zur Begutachtung überweisen.
Ein sehr interessanter Kontakt ist zum Qendra Drita e Shpreses in Progradec vom deutschen Verein Medizinische Nothilfe Albanien entstanden. Wir haben uns am Ende unseres Einsatzes das Zentrum angeschaut und waren sehr beeindruckt von der Arbeit, die dort geleistet wird. Es wurden und werden Orthopädie Techniker ausgebildet, welche Prothesen und Orthesen individuell anfertigen und reparieren. Die Werkstatt ist so gut ausgestattet, dass sie (fast) auch in Deutschland stehen könnte, dies ist einmalig in Albanien. Außerdem gibt es eine Physiotherapieabteilung, ein Cafe für die wartenden Angehörigen und eine Beschäftigungstherapie für 6 Erwachsene mit Down-Syndrom. Seit kurzem bietet das Zentrum auch eine Frühförderung für Kinder an. Wir werden weiterhin in Kontakt bleiben und bei Fragen rund um Schwerhörigkeiten oder Auffälligkeiten bei den Kindern können sich die Mitarbeiter gern an uns wenden.
Im Sommer haben wir angefangen unseren Flyer und unsere Homepage zu überarbeiten. Außerdem haben wir ein eigenes Logo bekommen (siehe oben). Glücklicherweise hat sich Adrian von LETONE Design aus Reutlingen bereit erklärt, uns hierbei zu unterstützen.
Es gibt einige Ideen, was wir noch tun können um über Schwerhörigkeiten aufzuklären (insb. bei Kindern) und wie wir mehr Schwerhörige erreichen können.