Elfter Einsatz

Elfter Einsatz

Unser angepeilter Frühjahr-/Herbstrhythmus konnte umgesetzt werden, sodass wir im Oktober 2023 wieder angereist sind. Dieses Mal bekam ich Unterstützung von Saskia, einer Hörakustikmeisterin, die über Facebook auf uns aufmerksam wurde.
Da auch Simeon wieder dabei war, brauchten wir uns um Servicearbeiten an den Geräten und Schlauchwechsel keine Gedanken machen.

So war im Vorraus schon klar, das wir dieses Mal mehr Patienten einladen konnten als im April.

Bevor es mit der Arbeit losging, fuhren wir zunächst am Wochenende nach Shkodra, da dort unser Schirmverein DAIKA e.V. sein 10-jähriges Jubiläum feierte. Wir waren mit weiteren Gästen, Spendern und kooperierenden Augenärzten eingeladen. Beeindruckend, mit welcher Hingabe und Leidenschaft Elfriede Joos-Kratsch und ihr Mann Dr. Dietrich Kratsch, diesen Verein leiten und unzähligen Menschen- allen voran Kindern, in ländlichen und ärmeren Regionen bei ihren Sehstörungen helfen. Es ist schön, als Kooperationspartner ein Teil von DAIKA e.V. sein zu dürfen und wir schätzen sehr die gemeinsame Zusammenarbeit.

Nach diesem Wochenende ging es nach Lezhe, von wo aus wir jeden morgen ins ca 15 minütige Pllane fuhren. Wir brachten zunächst sämtliche Spenden zum Einsatzort (überwiegend Batterien, Reinigungsartikel usw). Vielen Dank bereits an dieser Stelle für die regelmäßigen und wertvollen Spenden verschiedener Hersteller und Akustiker! Wir hatten eine große Anzahl Reinigungstaschen gefüllt mit Reinigungssprays und wichtigen Trockenkapseln dabei, welche von OTICON gespendet wurden. Außerdem eine große Batteriespende von AudioService. Ohne zahlreicher Spenden wie dieser, wäre vieles nicht möglich und nicht nachhaltig für die versorgten Menschen vor Ort.

Da dieses Mal zudem noch Simeons Mutter Thea mitgereist ist, um sich das Projekt ebenfalls mal anzuschauen, hatten wir tatkräftige Unterstützung beim Sortieren und Einordnen der Spenden, sodass wir zwei Akustikerinnen am Dienstag gleich losstarten konnten mit Anpassungen und Nachsorgen. Geplant waren 4 ½ Arbeitstage. Dabei unterstützt wurden wir von 2 tollen Übersetzerinnen, Xheni und Brixhilda, die nach kürzester Zeit den Kunden alles Nötige super erklären konnten. Schnell konnten sie verstehen um was es geht und was wichtig für unsere Arbeit ist.

Dies taten sie stets liebevoll, mit großer Geduld und sehr freundlich. So war es zu jederzeit ein sehr schönes Miteinander und daraus resultierend, sehr erfolgreiche Termine.

Immerhin hatten wir in den 4 ½ Tagen über 40 Neuanpassungen und 60 Kontrollen!

Welch schönes Gefühl, in so kurzer Zeit, so vielen Menschen ein neues Hören und somit mehr Lebensqualität zu schenken.

Sehr berührend war eine junge Frau, die aufgrund einer Hirnhautentzündung und leider anschließender Fehlbehandlungen stark beeinträchtigt war, zum Einen was das Hören betrifft, zum Anderen hatte sie auch starke motorische Einschränkungen. Sie war ganz zurückgezogen als sie zu dem Termin kam und hatte kaum reagiert ohne Hörgerät. Das „Aufwachen“ und das Leuchten in ihren Augen als wir die Hörgeräte einschalteten, war ein unglaublich schöner Moment, der sie hoffentlich auch weiter voranbringt und stärkt.

Ein weiterer bewegender Moment war ein Mann um die 60, der aufgrund einer Gasexplosion in der Nähe seiner rechten Seite, zum Einen sein rechtes Auge verlor und zum Anderen auch eine starke Schwerhörigkeit davontrug. Das Einschalten der Hörgeräte trieb ihm die Tränen in die Augen, da er nun wieder „dabei“ war und seine Sorge, ob nun das Lachen der Mitmenschen über ihn oder für ihn war -schlichtweg weil er den Zusammenhang einfach nicht hörte- nun wich und er freute sich, endlich wieder sicherer an Gesprächen teilnehmen zu können.

Auch dieses Mal hat die gute Vorarbeit von Schwester Recilia dafür gesorgt, dass alles planmäßig ablaufen konnte. Sie kommt super mit den Audiometern zurecht, macht Abformungen und Ohrspülungen, sodass alles bestens vorbereitet ist für den Einsatz. Die neuen Abformungen haben wir bei dem Einsatz wieder mitgenommen und schicken sie an verschiedene Otoplastiklabore, die die Ohrstücke auf Spendenbasis herstellen. Für diesen Einsatz waren dies die Otoplastiklabore Hoesol, Müssle und Heba – einen herzlichen Dank dafür! Das ist ganz großartig und nicht selbstverständlich!

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